Dienstag, 06. November 2018, 22:15 Uhr

Wasserverband plant Bau des Ellricher Wasserwerks für Frühjahr 2019

Bereits im kommenden Frühjahr sollen die Bauarbeiten für das neue Wasserwerk in der Ellricher Zorgeaue beginnen. Die Planungen für das Projekt sind so weit gediehen, dass wir die Bauarbeiten noch in diesem Jahr ausschreiben wollen.
Es ist eine umfangreiche und insgesamt sehr anspruchsvolle Investition, deren Umsetzung einige Zeit in Anspruch nehmen wird. Wir bauen in einer Trinkwasserschutzzone. Der Verband rechnet mit einer Investitionssumme in Höhe von rund drei Millionen Euro und mit einer Fertigstellung im Jahr 2021.
Grundsätzlich notwendig wird der Neubau, weil die bisherige Dosier- und Messtechnik für die Trinkwasseraufbereitung in Ellrich in Containern untergebracht ist und damit nicht mehr der Zeit entspricht. Mit dem neuen Wasserwerk wird die Trinkwasseraufbereitung den allgemein anerkannten Regeln der Technik angepasst und diesen dann auch gerecht.
Darüber hinaus setzt der Wasserverband mit dieser Investition seinen Generalplan Wasser um. Dieses Strategiepapier sieht unter anderem vor, dass das neue Ellricher Wasserwerk nicht nur, wie bisher, eine wesentliche Rolle für die Trinkwasserversorgung im nördlichen, sondern zukünftig auch für den westlichen und südwestlichen Teil des Landkreises spielen wird. Hintergrund ist, dass die drei vorhandenen Ellricher Brunnen sehr sulfatarmes Grundwasser mit gerade einmal 20 Milligramm pro Liter (mg/l) liefern. Dieses sulfatarme Trinkwasser kann dann mit anderen sulfatreicheren Grundwässern gemischt werden, um auch zukünftig die Qualitätsanforderungen der Trinkwasserverordnung abzusichern. Davon sollen dann vor allem die Gruppenwasserversorgungen Niedersachswerfen, Großwechsungen und Bleicherode profitieren.
Die Trinkwasserverordnung sieht für Sulfat einen einheitlichen Grenzwert von 250 (mg/l) vor. Der Sulfatgehalt des Grundwassers im Landkreis Nordhausen variiert von minimal 20 bis maximal 480 mg/l. Die hohen Werte sind ausschließlich auf natürlich vorkommendes, sogenanntes geogen bedingtes Sulfat zurückzuführen, das seinen Ursprung im hiesigen Gips hat.
Der Wasserverband hat sich dafür entschieden, natürliche Wasserressourcen intelligent zu nutzen und zukünftig Wasservorkommen mit hoher Sulfatkonzentration mit jenen Wässern zu mischen, die von Natur aus geringe Sulfatwerte aufweisen.
Mit der Fertigstellung des neuen Wasserwerks ist noch nicht die Umstellung der Versorgung verbunden. Dafür müssen noch zahlreiche weitere Maßnahmen vollendet sein. Die sind auch alle im Investitionsprogramm des Verbandes enthalten und ordnen sich in die Umsetzung der anderen Investitionen in Höhe von jährlich insgesamt 5,5 Mio Euro in den nächsten 7 Jahren ein. Der Bau der zahlreichen Maßnahmen ist nicht von heute auf morgen umgesetzt. Für die Umsetzung braucht der Verband eben auch Zeit.
Sulfat ist eine mineralische Verbindung, die für den Menschen als gesundheitlich unbedenklich gilt. In hoher Konzentration wirkt Sulfat verdauungsfördernd und abführend. Es ist deshalb oft Bestandteil von Heilwässern. Die Wirkung tritt aber erst bei einer Konzentration von mindestens 1200 mg/l ein.
Problematisch ist die höhere Sulfatkonzentration allerdings für Leitungen und Rohre. Hier droht bei der Verwendung ungeeigneter Materialen Lochkorrosion.
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